Köln (epd). 81 Prozent der Bevölkerung stünden der Organ- und Gewebespende zwar aufgeschlossen gegenüber, doch nur ein Drittel der Bürger habe einen Ausweis, teilte die Bundeszentrale am Donnerstag in Köln mit.
10.000 Menschen warten nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (SPD) in Deutschland auf ein Spenderorgan. "Jeder von uns kann sehr schnell selbst betroffen sein", sagte er anlässlich des Starts der Kampagne. Die Botschaft der Kampagne sei daher, dass der Organspendeausweis zum täglichen Leben dazugehöre wie ein normales Kleidungsstück.
Mehrere Optionen möglich
Je besser die Menschen über das Thema informiert seien, desto eher zeigten sie die Bereitschaft, eine Entscheidung zur Organ- und Gewebespende zu treffen, erklärte die Bundeszentrale. "Nach wie vor wissen viele Menschen nicht, dass man im Organspendeausweis mehrere Optionen dokumentieren kann", sagte die Behördenleiterin Heidrun Thaiss. So könne man eine Entnahme auf bestimmte Organe oder Gewebe beschränken oder sich ganz gegen eine Spende aussprechen.
In Deutschland war die Bereitschaft zur Organspende nach einem 2012 bekanntgewordenen Skandal deutlich zurückgegangen. Damals wurden Manipulationen bei der Aufnahme von Patienten auf die Wartelisten öffentlich.