Berlin (epd). Beier zog eine erste Bilanz der Arbeit, die seit 2008 vom Bund finanziert wurde. Aktuelle Nachuntersuchungen und erste wissenschaftliche Auswertungen hätten ergeben, dass das Behandlungsprogramm die Risikofaktoren für sexuellen Kindesmissbrauch mindere. Die Teilnehmer der Therapiegruppen lernten, ihr Verhalten zu kontrollieren, erklärte Beier, der auch Leiter des Instituts für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin an der Charité ist.
Berlin übernimmt Finanzierung
Nach Angaben des Netzwerks haben bis Ende September 7.075 Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet beim Präventionsnetzwerk Hilfe gesucht. Knapp 2.300 stellten sich zur Diagnostik und Beratung vor, 1.264 wurde ein Therapieangebot gemacht. Insgesamt haben den Angaben zufolge 659 Männer eine Therapie begonnen und 251 sie erfolgreich abgeschlossen. 265 Männer befinden sich derzeit in gruppen- oder einzeltherapeutischer Behandlung.
Die Finanzierung durch den Bund läuft Ende des Jahres aus. In Berlin wird die Arbeit im kommenden Jahr vom Senat finanziert. Insgesamt hat das Präventionsnetzwerk "Kein Täter werden" Anlaufstellen in elf Städten.