Umfrage: Viele Jüngere fühlen sich wegen ihres Alters benachteiligt
Die Mehrheit der jungen Deutschen glaubt einer Umfrage zufolge, dass sie wegen ihres Alters bereits benachteiligt wurden. Viele klagen, sie seien unterschätzt worden.

Berlin (epd). Mehr als jeder zweite Deutsche unter 30 Jahren (55 Prozent) glaubt, dass er schon einmal aufgrund seines Alters benachteiligt wurde. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Infratest, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Darin gaben nur 20 Prozent der über 60-Jährigen an, diese Erfahrung im Alter gemacht zu haben. Erhoben wurde die Umfrage im Auftrag der Deutschen Bank und der Initiative "Deutschland - Land der Ideen", die von der Bundesregierung und dem Bundesverband der Deutschen Industrie getragen wird. TNS Infratest befragte 1.005 Bundesbürger über 14 Jahre.

Insgesamt klagen der Umfrage zufolge 33 Prozent der Deutschen über Altersdiskriminierung. Bei den unter 30-Jährigen gaben 41 Prozent an, bereits wegen ihres Alters unterschätzt worden zu sein. Bei den über 60-Jährigen waren es rund neun Prozent.

Nur wenige gemobbt

Etwa 16 Prozent der jüngeren Deutschen glauben, dass sie aufgrund ihres Alters einen Job nicht bekommen haben, bei den über 60-Jährigen sind es rund sechs Prozent. Etwa ein Drittel (31 Prozent) der unter 30-Jährigen fühlte sich schon einmal aus Altersgründen nicht ernst genommen. Diese Erfahrung haben etwa fünf Prozent der älteren Befragten gemacht.

Dass sie aus Altersgründen schon einmal weniger Gehalt oder Urlaubstage als Kollegen mit gleicher Qualifikation bekommen haben, gaben rund 15 Prozent der unter 30-Jährigen an. Rund vier Prozent der über 60-Jährigen teilen diese Erfahrung. Aufgrund ihres Alters beleidigt oder gemobbt wurden 2,9 Prozent der über 30-Jährigen. Bei den über 60-Jährigen waren es 3,2 Prozent.