Studie: Ältere offener für neue Medien als Jüngere
Gerade die Älteren sind offen für den technischen Fortschritt: Das geht aus der "Vermächtnis-Studie" hervor. Jüngere nutzen digitale Medien hingegen längst selbstverständlich - sie sehen diese aber trotzdem skeptisch.

Hamburg (epd). Junge Menschen in Deutschland stehen digitalen Medien mit Blick auf die Zukunft deutlich skeptischer gegenüber als die ältere Generation. Das ist ein Ergebnis der "Vermächtnis-Studie", die die Wochenzeitung "Die Zeit" gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut infas und dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt hat. "Durch die Antworten zieht sich ein Muster: Die Älteren empfehlen, digitale Medien stärker zu nutzen - die Jüngeren hingegen wollen, dass vieles wieder so wird 'wie früher'", schreibt Jan Wetzel, Mitarbeiter am WZB, in einem Beitrag für "Die Zeit". Für die Studie wurden 3.100 Deutsche befragt.

Die Jüngeren sprächen sich beispielsweise dafür aus, zum Arzt zu gehen, anstatt Symptome zu googeln, erläutert Wetzel. Sie plädierten außerdem dafür, mehr per Hand zu schreiben, als sie selbst es heute tun, und Gefühle öfter persönlich und nicht per Smartphone mitzuteilen.

Ältere: Kinder früh ans Internet heranführen

Besonders deutlich zeigten sich die Unterschiede bei der Frage, ob man Kinder früh an das Internet heranführen sollte, schreibt Wetzel. Nur rund zwölf Prozent der 14- bis 17-Jährigen sprechen sich der Studie zufolge klar dafür aus, rund jeder Zweite lehnt das eindeutig ab. Die über 65-Jährigen erscheinen hingegen viel aufgeschlossener: Jeder Dritte rät dazu, Kinder früh mit dem Internet vertraut zu machen, nur ein Viertel ist dagegen.

In ihrem "Vermächtnis" distanzierten sich beide Altersgruppen von ihrem augenblicklichen Verhalten, erklärt Wetzel. "Die Älteren sind offen für den technischen Fortschritt, wenn es um digitale Kommunikationsmittel geht." Dabei würden sie ihren Ansprüchen oft nicht gerecht, weil sie im Umgang mit der Technik nicht mithalten könnten. "Die Jungen hingegen nutzen digitale Medien selbstverständlich - meist mehr, als ihnen selbst lieb ist."