Bonn (epd). Kulturelle Aktivitäten stärken den sozialen Zusammenhalt und fördern den Dialog zwischen gesellschaftlichen Gruppen, wie die Deutsche Unesco-Kommission in Bonn erklärte. Der erste Unesco-Weltbericht dieser Art mit dem Titel "Kultur: Urbane Zukunft", der am Mittwoch bei der Habitat-III-Konferenz im ecuadorianischen Quito vorgestellt wird, zeige, wie Kultur Städte nachhaltiger, sicherer und belastbarer machen könne.
Wichtiges Instrument zur Armutsreduzierung
Zudem ziehe der Weltbericht das Fazit, dass der weltweit am schnellsten wachsende Sektor der Kultur- und Kreativwirtschaft ein zentrales Instrument der Armutsreduzierung sei, hieß es. Die Autoren des Berichts forderten Entscheidungsträger auf, Kultur in politische Leitlinien und Entwicklungsstrategien zur Entwicklung von Städten aufzunehmen. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung, um das globale Nachhaltigkeitsziel, Städte und Siedlungen inklusiv, sicher und widerstandsfähig machen, bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Der Weltbericht präsentiert Ergebnisse aus neun Untersuchungsregionen und stellt verschiedene Unesco-Programme, Netzwerke und Partnerschaften für ein nachhaltiges Leben in Großstädten vor.
Mehr als die Hälfte aller Menschen weltweit lebe heute in Städten, erklärte die Unesco-Kommission. Im Jahr 2030 werde es nach aktuellen Prognosen 41 Megastädte mit jeweils mindestens zehn Millionen Einwohnern geben. Eine massive und schnelle Urbanisierung verschärfe städtische Herausforderungen wie die Entstehung von Armenvierteln, Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheiten, mangelnden Zugang zum öffentlichen Raum und Umweltprobleme.