Sächsischer Justizminister: Suizid hätte nicht passieren dürfen
Der sächsische Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) hat den Suizid des Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr bedauert. "Das hätte nicht passieren dürfen", sagte Gemkow am Donnerstag in Dresden.

Dresden/Leipzig (epd). Die Selbsttötung habe stattgefunden, "obwohl wir alles Mögliche getan haben, um das zu verhindern", sagte der Justizminister in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Die Prognosen beteiligter Fachleute, dass keine akute Selbstmordgefahr bestehe, hätten sich nicht bestätigt.

Aufklärung erschwert

Dass sich Al-Bakr mit seinem Hemd an einem Rohr in seiner Zelle aufgehängt habe, sei am Mittwochabend gegen 19.45 Uhr von einer JVA-Bediensteten festgestellt worden, sagte Gemkow. Eine Reanimierung sei nicht mehr erfolgreich gewesen. Gegen 20.15 Uhr sei durch eine Notärztin der Tod Al-Bakrs festgestellt worden.

Der Suizid des Terrorverdächtigen war zuvor bei politischen Parteien und Fachleuten mit Entsetzen und Fassungslosigkeit aufgenommen worden, auch weil dadurch die Aufklärung von Al-Bakrs mutmaßlichen Terrorplänen erheblich erschwert wird. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) forderte eine schnelle Aufklärung.

Al-Bakr, der in Chemnitz lebte, war in der Nacht zu Montag in Leipzig festgenommen worden, nachdem Landsleute ihn in ihrer Wohnung überwältigt und die Polizei verständigt hatten. Er soll nach Erkenntnissen der Behörden einen Sprengstoffanschlag vorbereitet haben.