Trendwende im Asyl-Bundesamt erreicht
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat die Dauer der Asylverfahren nach eigenen Angaben inzwischen deutlich gesenkt. Wie Behördenleiter Frank-Jürgen Weise am Mittwoch in Berlin sagte, dauern Asylverfahren aktuell im Durchschnitt anderthalb Monate.

Berlin (epd). Viele Verfahren würden inzwischen innerhalb weniger Tage abgeschlossen. Für das Gesamtjahr 2016 gab er die durchschnittliche Bearbeitungszeit mit 2,1 Monaten an. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sagte, die angestrebte Trendwende im Bundesamt sei ereicht.

Mehr Personal eingestellt

Der Minister verwies dabei auf die historisch hohe Zahl von Asylentscheidungen. Bis Ende September wurde der Statistik zufolge über mehr als 462.000 Anträge entschieden. Das Bundesamt wurde im Zuge des großen Andrangs von Flüchtlingen personell erheblich aufgestockt.

Im September wurden den Angaben zufolge rund 15.600 neue Flüchtlinge im Erfassungssystem der Länder registriert. Insgesamt wurden dort in diesem Jahr rund 272.000 Neuankommende erfasst. Das Asyl-Bundesamt hat im gleichen Zeitraum 657.855 Anträge von Schutzsuchenden entgegengenommen, darunter viele, die aufgrund der Überforderung im vergangenen Jahr liegenbleiben mussten. De Maizière zufolge erhalten derzeit rund 60 Prozent der Antragsteller einen Schutzstatus.