Berlin (epd). Als Preistreiber sieht das Wissenschaftliche Institut der AOK vor allem patentgeschützte Arzneimittel. Die Ausgaben für patentgeschützte Arzneien beliefen sich 2015 demnach auf insgesamt 14,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr waren dies Mehrkosten von 1,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von fast zehn Prozent entsprach.
Generika sind günstigste Alternative
Zwar nennen die Herausgeber des jährlichen Reports auch wirksame Kostenbremsen wie zum Beispiel die frühe Nutzenbewertung und die damit einhergehenden Verhandlungen über Erstattungsbeträge bei neuen Arzneien. Dies habe 2015 zu Einsparungen von rund 925 Millionen Euro geführt. "Doch diese Summe hätte noch deutlich höher ausfallen können", sagte Ulrich Schwabe, Herausgeber des Arzneiverordnungsreports. Er kritisierte, das entsprechende Gesetz sei "an vielen Stellen aufgeweicht" worden.
Laut Schwabe ist Deutschland bei Arzneimitteln nach wie vor ein "Hochpreisland". So lag der durchschnittliche Apothekenverkaufspreis eines patentierten Arzneimittels dem Report zufolge im Jahr 2015 bei rund 369 Euro. Pro Verordnung lag der Preis damit im Schnitt fast 13 Mal höher als bei sogenannten generischen Arzneimitteln, die rund 29 Euro kosteten. Generika sind Nachahmerpräparate von bereits unter einem Markennamen gehandelten Medikamenten mit denselben Wirkstoffen.