Fulda (epd). Das sagte der emeritierte Bischof Joachim Wanke, langjähriger Vorsitzender des Leitungsgremiums für die Revision, in Fulda. Die neue Ausgabe sei näher am Urtext und korrigiere zudem Übersetzungsfehler.
Die ersten Ausgaben sollen zum Nikolausfest im Dezember in den Handel kommen. Die Einheitsübersetzung war die erste gemeinsame Bibelübersetzung für die Katholiken im deutschsprachigen Raum.
Christlich-jüdischer Dialog
Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse werde beispielsweise aus dem Apostel Junias, den Paulus in seinem Römerbrief grüßen lässt, nun die Apostelin Junia, erläuterte Katrin Brockmöller, Direktorin des Katholischen Bibelwerks. Zudem werde an Stellen, an denen die ganze christliche Gemeinde angesprochen sei, nun der Begriff "Brüder und Schwestern" statt wie bisher nur wörtlich übersetzt "Brüder" verwendet.
Der hebräische Gottesname "Jahwe" werde wie in der Lutherbibel in der Umschreibung mit "HERR" wiedergegeben. "Das ist auch für den christlich-jüdischen Dialog wichtig", sagte Wanke. Das Aussprechen des Gottesnamens ist Juden verboten.
Die Tatsache, dass wenige Wochen vor der Veröffentlichung der neuen Einheitsübersetzung am 19. Oktober die überarbeitete Lutherbibel der Protestanten vorgestellt werden soll, sieht Wanke positiv. "Das ist ein schönes Zeichen", sagte er. Er werde bei der Präsentation der Lutherbibel auf der Frankfurter Buchmesse dabei sein. Die zeitliche Nähe beider Termine habe sich durch die Arbeit ergeben. Unter anderem dauerte es zwei Jahre, bis die Bischofskonferenzen in den deutschsprachigen Ländern und der Vatikan zustimmten. Dies war nötig, da Texte der Einheitsübersetzung auch für liturgische Bücher benutzt werden sollen, die nun ebenfalls überarbeitet werden müssen.