Berlin (epd). Rund 29 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben laut einer am Montag in Berlin veröffentlichten Befragung des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) einen dementen Angehörigen in der Familie. "Demenz betrifft auch junge Angehörige", sagte der Vorstandsvorsitzende Ralf Suhr.
Viele der Kinder und Jugendlichen empfänden die Erkrankung eines Familienmitglieds als Belastung. 58 Prozent sind der Umfrage zufolge traurig darüber, wie sehr die Person sich verändert. 30 Prozent seien zudem unsicher, wie sie mit diesen Familienmitgliedern umgehen sollen. Ein Viertel habe Angst, dass den Erkrankten etwas zustoßen könnte.
Mehr Unterstützung für Kinder gefordert
Kinder und Jugendliche müssten im Umgang mit der Krankheit besser unterstützt werden, forderte Suhr anlässlich der heute gestarteten Woche der Demenz: "Die Aufklärung muss daher altersgerecht zum Beispiel im Kindergarten oder in der Schule beginnen."
Der Befragung zufolge wünscht sich rund die Hälfte der betroffenen Kinder und Jugendlichen eine Person, die die Familie bei Pflegethemen beraten kann. Ein Viertel würde einen Beratungs-Chat oder ein Forum nutzen. Jeder Fünfte würde auch auf ein Sorgentelefon zurückgreifen. Bei der Versorgung der Angehörigen hätten knapp zwei Drittel gerne eine ambulante Pflegekraft, die die Erkrankten versorgt.
Befragt wurden 1.005 Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet. Nach aktuellen Schätzungen leben heute 1,3 bis 1,5 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Die Woche der Demenz läuft vom 19. bis 25. September.