Berlin (epd). Demgegenüber vertraten 28 Prozent der Befragten die Meinung, dass jungen Flüchtlingen nicht sofort die gleichen Möglichkeiten geboten werden könnten.
Mehr als die Hälfte der Bundesbürger (54 Prozent) könne sich zudem vorstellen, sich persönlich für Flüchtlingskinder zu engagieren, wenn ihnen damit das Leben erleichtert werden könnte - beispielsweise in Form einer Patenschaft oder durch ehrenamtliche Hilfe. Vier Prozent der Befragten gaben an, sich bereits für Flüchtlingskinder einzusetzen.
Gesetze widersprechen Kinderrechtskonvention
Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, wertete die Ergebnisse als einen deutlichen Handlungsauftrag für Bund und Länder, Diskriminierungen gegenüber jungen Migranten abzubauen und "ihnen von Anfang an eine Zukunftsperspektive zu geben". Die Asylgesetze widersprächen an vielen Stellen der UN-Kinderrechtskonvention und grenzten junge Flüchtlinge systematisch aus.
Gleichzeitig mahnte Krüger, den sozialen Zusammenhalt in Deutschland zu bewahren. Eine überdurchschnittliche Bereitschaft zur Unterstützung von Flüchtlingskindern komme vorwiegend aus höheren Einkommensgruppen und Bildungsmilieus, erklärte er. Für die repräsentative Befragung wurden deutschlandweit 1.008 Wahlberechtigte ab 18 Jahren telefonisch befragt. Anlass war der Weltkindertag am kommenden Dienstag.