Mehr Geld für Kampf gegen Aids, Malaria und Tuberkulose
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erklärte am Donnerstag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Berlin, er werde dem Bundestag vorschlagen, den Beitrag zum Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria um ein Drittel auf 800 Millionen Euro zu erhöhen.

Berlin (epd). Müller bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Der Beitrag soll für den Zeitraum 2017 bis 2019 gezahlt werden. Ziel sei es, die Welt frei von Aids, Malaria und Tuberkulose zu machen, betonte der Minister. Der Globale Fonds hält an diesem Freitag und Samstag im kanadischen Montreal eine Finanzierungskonferenz ab.

Zuschüsse an arme Länder

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung begrüßte die Ankündigung Müllers als "Schritt in die richtige Richtung". Allerdings wäre es besser gewesen, wenn die Bundesregierung ihren Beitrag auf mindestens 900 Millionen Euro erhöht hätte, betonte sie. Auch die Grünen kritisierten die geplante Erhöhung als zu gering. "Bei Problemen dieser Größenordnung darf die Bundesregierung nicht sparen", sagte der Entwicklungspolitiker Uwe Kekeritz.

In dem 2001 gegründeten Fonds arbeiten Geberländer und Empfängerländer, Hilfsorganisationen und die Privatwirtschaft zusammen. Der Fonds vergibt Zuschüsse an arme Länder und an die Staaten, die besonders stark mit den drei Krankheiten zu kämpfen haben. Laut Bundesregierung vergab der Fonds seit 2002 rund 30 Milliarden Euro.

Nachdem zu Anfang des Jahrzehnts mehrere Fälle von Misswirtschaft und Untreue bei Hilfsprojekten des Fonds offengelegt wurden, war die Organisation in eine tiefe Krise gestürzt. Die Bundesregierung legte ihre Zahlungen vorübergehend auf Eis.