Bischof July würdigt verstorbenen Jörg Zink
Die Evangelische Landeskirche in Württemberg hat den verstorbenen Bestsellerautor und Fernsehpfarrer Jörg Zink als einen "großen Kommunikator des Evangeliums" gewürdigt.

Stuttgart (epd). Jörg Zink wollte "dazu beitragen, das Zeitalter der Kriege, des sozialen Unrechts, der Plünderung natürlicher Lebensgrundlagen und der Religionsstreite zu beenden", erklärte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July am Montag in Stuttgart. Zink war am Freitag im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Stuttgart gestorben.

July betonte, der Stuttgarter habe zu den bekanntesten evangelischen Theologen der Gegenwart gehört. Der Theologe, der auch Gründungsmitglied der Partei "Die Grünen" war, habe in all seinen Äußerungen und Veröffentlichungen auf einfache, verständliche Botschaften gesetzt, um auch Menschen ohne theologische Vorkenntnisse zu erreichen.

Fast 200 Bücher veröffentlicht

Zink hatte fast 200 Bücher veröffentlicht, die rund 20 Millionen Mal verkauft wurden. Einer der Bestseller war 1965 seine Übersetzung des Neuen Testamentes. Noch in den vergangenen Monaten hatte er eine Neuausgabe seines Buches "Neue Zehn Gebote - Vom Gesetz des Mose zu den Weisungen Jesu" vorgelegt sowie die Überarbeitung zweier weiterer Bücher.

Jörg Zink galt als Publikumsmagnet bei Kirchentagen und sprach mehr als 100 Mal das "Wort zum Sonntag" in der ARD. Er ist zudem Autor von 40 Filmen über Religionsgeschichte und Kultur des Nahen Ostens, von Hörfunk-Gottesdiensten und von Texten evangelischer Kirchenlieder und war vielfältig sozial engagiert, unter anderem für die Inklusion.

Zink wurde am 22. November 1922 in Elm in Hessen geboren. Nach dem Studium von Theologie und Philosophie und seiner Promotion wurde er Gemeindepfarrer in Esslingen. Von 1957 bis 1961 war er Direktor des Burckhardthauses in Gelnhausen, dem zentralen Fortbildungsinstitut der Evangelischen Kirche in Deutschland für Jugend-, Kultur- und Sozialarbeit. Es folgten fast 20 Jahre als Landespfarrer für Fernsehen der württembergischen Landeskirche. Ab 1983 wirkte er als freier Publizist. Zink wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2015 vom Land Baden-Württemberg mit dem Ehrentitel "Professor". Er hinterlässt seine Frau Heidi und vier Kinder mit Familien.