Köln (epd). In Brennpunkten gebe es eine zunehmende Unterversorgung mit Kinderärzten, erklärte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte am Montag in Köln zum Weltkindertag am 20. September. Das derzeitige Honorarsystem mache den Betrieb einer Praxis in einer Gegend ohne Privatpatienten schlicht unrentabel, kritisierte Verbandspräsident Thomas Fischbach. Hier sei die Politik gefordert, eine gerechtere Honorierung und eine bessere Bedarfsplanung durchzusetzen.
Schulkrankenschwestern gefordert
Der Medizinerverband fordert zudem wohnortnahe und niedrigschwellige Beratungsangebote für arme und sozial benachteiligte Familien. Gezielte Unterstützung könnten auch sogenannte Familienhebammen leisten.
An Kindertageseinrichtungen müsse ein bundesweit gültiges Qualitätsgesetz verbindliche Vorgaben etwa beim Personalschlüssel machen. Notwendig sei eine gezielte Förderung benachteiligter Kinder, erklärte Fischbach. Für Schulen fordere der Kinderärzteverband seit Jahren die flächendeckende Besetzung mit Schulkrankenschwestern. Diese leisteten nicht nur Erstversorgung bei Unfällen, sondern könnten auch chronisch kranke und behinderte Kinder unterstützen sowie bei erforderlichen Medikamentenvergaben helfen, erklärte der Präsident des Medizinerverbandes.