Wiesbaden, Frankfurt a.M. (epd). Ende 2015 gab es 41,4 Millionen Wohnungen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Das sind 2,6 Millionen mehr als vor 15 Jahren (plus 6,8 Prozent). Allerdings bedeute das nicht das Ende der Wohnungsnot in großen Städten, sagte Stefan Kohler von der Allianz-Versicherung dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Kein Bauen nach Bedarf
"Der Wohnungsmarkt ist regional sehr unterschiedlich. In einigen Regionen gibt es ein Überangebot, in anderen hingegen fehlen Wohnungen", erklärte der Experte der Baufinanzierung der Allianz Leben. Eine Studie des Versicherungskonzerns habe im März dieses Jahres gezeigt, dass nicht dort am meisten gebaut werde, wo der Bedarf am größten sei.
"Im Großraum München beispielsweise wurden in den Jahren 2011 bis 2014 durchschnittlich 11.4000 Wohnungen gebaut. Nach unserer Studie müssten aber bis zum Jahr 2030 jedes Jahr 20.700 Wohnungen gebaut werden", sagte Kohler.
Die Studie der Allianz zeige, dass die Zahl der Haushalte langfristig stärker wachsen werde als die Bevölkerung. Grund dafür ist, dass die Zahl der Menschen, die sich eine Wohnung teilen, sinkt.
Dieser Trend zeigt sich auch in den Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach hat sich die Zahl der Wohnungen seit 2000 je 1.000 Einwohner erhöht, von 467 auf 499. Zudem sind die Wohnungen größer geworden: Eine Wohnung hat heute im Schnitt eine Fläche von 92,1 Quadratmeter. Im Jahr 2000 waren es noch 84,6 Quadratmeter.