Berlin (epd). In den vergangenen zehn Jahren habe die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen nicht zugenommen, sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther, am Montag in Berlin bei der Vorstellung des Faktenchecks "Gerechtigkeit und Verteilung in Deutschland". Die weitläufige Wahrnehmung, die Reichen würden immer reicher, während die Armen den Anschluss verlören, müsse zurückgewiesen werden.
Von 2009 bis 2013 seien etwa die Bruttoerwerbseinkommen der unteren zehn Prozent der Vollzeitbeschäftigten um 6,6 Prozent gestiegen. Dem gegenüber hätten die reichsten zehn Prozent ihre Einkommen im selben Zeitraum um 2,8 Prozent gesteigert. Anders als oftmals vermutet sei auch die Vermögensungleichheit in Deutschland nicht weiter gewachsen, sagte Hüther. Ein wesentlicher Grund dafür sei eine gute Entwicklung am Arbeitsmarkt. Hüther mahnte, Politik und Gesellschaft müssten die "positiven Seiten der wirtschaftlichen Entwicklung wahrnehmen und nicht alles schwarz malen". Den Deutschen gehe es heute besser als vor zehn Jahren.