Hamburg (epd). "Als Pfarrer weiß ich, dass es Menschen schwer fällt, über ihren eigenen Tod zu reden. Aber verblüffenderweise fällt es Menschen gar nicht so schwer, sich über ihre eigene Beerdigung Gedanken zu machen. Und dann machen sie sich automatisch Gedanken über das Sterben an sich", erklärte der Aufräumexperte ("Simplify Your Life") in der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt".
"Es geht darum, an die schwierigen Fragen des Lebens einen Henkel anzuschrauben, mit dem sie sich leichter packen lassen", fügte Küstenmacher hinzu. Das sei auch in der Religion so: "Wir versuchen, für unseren Glauben eine Form zu finden, mit der wir ihn leichter fassen können: Gebete, Lieder, die uns in die Seele gehen. So kommt man vom Äußeren zum Inneren."
Küstenmacher: Lied ja, Schnittblumen nein
Er selbst habe für seine eigene Beerdigung bereits "eine Liste mit Liedern", so der Autor: "Eines liebe ich besonders: 'Only Love Remains' von Paul McCartney. Das sagt viel über mich. Das wäre ein guter Schluss für mein Leben." Schnittblumen soll es keine geben: "Sie müssen nicht auch sterben, wenn ich sterbe." Er wünscht sich bloß einen schlichten Sarg. "Das ist alles. Um mehr geht es nicht. Das hat schon meine Mutter gesagt, kurz bevor sie starb."
Küstenmachers Ratgeber "Simplify Your Life" hat weltweit eine Auflage von vier Millionen Exemplaren erreicht. Darin rät er, durch Aufräumen zum bewussten Leben zu gelangen - in einer immer komplexer werdenden Welt.