Osnabrück (epd). "Ein Verbot der Vollverschleierung ist der vollkommen falsche Weg", sagte GEW-Hauptvorstand Ilka Hoffmann der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Frauen dürften nicht nur deswegen von Bildung ausgeschlossen werden, weil sie Burka oder Niqab tragen.
GEW: Einzige Möglichkeit für Kontakte
Laut Hoffmann ist Schule für vollverschleierte Mädchen aus strengkonservativen islamischen Haushalten oft die einzige Möglichkeit, Kontakt zu Gleichaltrigen aufzunehmen. "Im Unterricht kann sich das Selbstbewusstsein herausbilden, das nötig ist, um entgegen der Familientradition den Schleier abzunehmen", sagte sie. Dieser Prozess müsse gefördert und nicht behindert werden.
Am Montag hatte das Verwaltungsgericht Osnabrück den Antrag einer Muslimin abgelehnt, im Unterricht am Abendgymnasium einen Gesichtsschleier tragen zu dürfen. Die Schule hatte die junge Deutsche zunächst im April aufgenommen. Nach Angaben des Gerichts hatte sich jedoch zu Beginn des Schuljahres herausgestellt, dass die Muslimin sich aus religiösen Gründen verpflichtet sah, einen Niqab zu tragen. Daraufhin war ihr die bereits erteilte Zulassung wieder entzogen worden. Gegen die Entscheidung kann die Muslimin innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der schriftlichen Begründung Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg einlegen.