Zerstörung der Wüstenstadt Timbuktu vor Gericht in Den Haag
Vor dem Internationalen Strafgerichtshof beginnt heute der Prozess gegen einen mutmaßlichen Islamisten aus Mali, dem die Vernichtung von Weltkulturerbe zur Last gelegt wird.
Den Haag (epd). Ahmad al-Faqi al-Mahdi muss sich vor dem Strafgerichtshof in Den Haag verantworten, weil er 2012 zehn historische Gebäude in der Wüstenstadt Timbuktu zerstört haben soll. Es ist das erste Mal, dass das Gericht dieses Kriegsverbrechen verfolgt.
In Timbuktu soll al-Mahdi die Zerstörung von neun Mausoleen und einer Moschee organisiert haben. Die heiligen Stätten waren Teil des Weltkulturerbes der Unesco. Die Stadt am südlichen Rand der Sahara war im 15. und 16. Jahrhundert ein Zentrum des Islams. Al-Mahdi will sich möglicherweise am Anfang des Prozesses schuldig bekennen. Mit einem Urteil wird dann in einigen Monaten gerechnet.