Brüssel (epd). Weit über 1.000 Menschen haben nach EU-Angaben in den vergangenen zwei Jahrzehnten ihren Einsatz für Menschlichkeit mit dem Leben bezahlt. Seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1997 seien rund 4.000 humanitäre Helfer weltweit Opfer von Anschlägen geworden, von denen mehr als ein Drittel starben, teilte die EU-Kommission anlässlich des Welttags der humanitären Hilfe am Freitag in Brüssel mit. "Wir ehren das Andenken all jener, die ihr Leben geopfert haben, um andere Leben zu retten", erklärten die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und EU-Nothilfe-Kommissar Christos Stylianides.
Wegen Gefahren weniger Helfer
Die Zahl Angriffe ging nach EU-Angaben zwar in den vergangenen Jahren zurück. Das bedeute aber nicht, dass humanitäre Hilfe leichter geworden sei. Vielmehr würden wegen der großen Gefahr an vielen Orten weniger Helfer eingesetzt. Dadurch blieben jeweils Tausende Menschen ohne lebensrettende Hilfe, erklärte die EU-Kommission.
Im vergangenen Jahr habe es mehrere "beispiellose humanitäre Krisen" gegeben, urteilte die EU-Kommission und verwies auf Syrien, den Irak, Südsudan und Jemen sowie auf Naturkatastrophen wie das Erdbeben in Nepal. Bewaffnete Konflikte seien die "Hauptursache für den steigenden humanitären Bedarf".
1,4 Milliarden Nothilfe
Die EU gab 2015 angesichts der Not rund 1,4 Milliarden Euro des Gemeinschaftshaushalts für humanitäre Hilfe aus, wie die Kommission weiter erklärte. Über 134 Millionen Menschen in 80 Ländern sei dies zugutegekommen.
Der Welttag der humanitären Hilfe wurde 2008 von den Vereinten Nationen ausgerufen. Der 19. August ist der Jahrestag des verheerenden Bombenanschlags auf das UN-Hauptquartier in der irakischen Hauptstadt Bagdad im Jahr 2003. Damals kamen laut Vereinten Nationen 22 Menschen ums Leben.