Ulm (epd). Der ständige Blick auf die kleinen Geräte führe zur Kurzsichtigkeit, sagte Manfred Spitzer am Montag dem SWR. "In Europa haben wir mittlerweile 30 Prozent kurzsichtige Kinder und Jugendliche, in China 80 Prozent und in Südkorea über 90 Prozent", kritisierte der Wissenschaftler. Südkorea habe sich schon "eine Generation von Brillenträgern" herangezogen.
Bestimmte Fähigkeiten abtrainiert
Für unterschätzt hält Spitzer das Problem der Handysucht. Dabei handele es sich um eine "schlimme Abhängigkeit", von der in Deutschland rund acht Prozent, in Südkorea aber bereit 30 Prozent der zehn- bis 19-Jährigen betroffen seien. Nach Überzeugung des Forschers hat die andauernde Handynutzung negative Auswirkungen auf das Gehirn. Man trainiere sich bestimmte Fähigkeiten - etwa das Entwickeln und Umsetzen eigener Ideen oder den Orientierungssinn - einfach ab. Das Gehirn funktioniere wie ein Muskel, durch Nichtgebrauch werde es schwach.