Studie: Jeder zweite Mail-Empfänger klickt auf unbekannte Links
Neugier ist offenbar stärker als die Angst vor einem Computer-Virus: Jeder zweite E-Mail-Empfänger klickt einer Studie zufolge auf unbekannte Links.

Erlangen (epd). 56 Prozent der E-Mail-Empfänger und rund 40 Prozent der Facebook-Nutzer klickten den unbekannten Link an. Das ergab eine Studie des Informatik-Lehrstuhls an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, wie die Universität am Freitag mitteilte. Gefragt nach den Gründen für ihre Unvorsicht, gaben 78 Prozent der Testpersonen an, sich der Gefahren bewusst gewesen zu sein, jedoch ihrer Neugier gefolgt zu sein.

Hundertprozentiger Schutz nicht machbar

Die Wissenschaftlerin Zinaida Benenson, die menschliche Faktoren in der IT-Sicherheit erforscht, hatte mit ihrem Team 1.700 Studierenden der Universität Mails oder Facebook-Nachrichten geschickt. Sie wählte als Absender die zehn gebräuchlichsten Namen in der Zielgruppe und gab vor, mit einem Link erhalte man Bilder von einer Party in der vergangenen Woche. Folgte man dem Link, führte das auf eine Seite mit der Nachricht: "Zugriff verweigert".

Eine sorgfältig geplante Aktion könne jeden dazu bringen, eine nicht bekannte Seite im Netz anzuklicken, folgerte Benenson aus dem Experiment. Sie halte einen hundertprozentigen Schutz für nicht machbar.