Kaum Politprominenz bei Olympia
Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) unter den Ministerien ergab, werden die deutschen Athleten bei den Olympischen Spielen kaum von deutschen Spitzenpolitikern vor Ort angefeuert.

Berlin (epd). Nach bisherigem Stand wird nur das auch für Sport zuständige Bundesinnenministerium einen hochrangigen Vertreter schicken. Bundespräsident Joachim Gauck wird zur Eröffnung der XXXI. Spiele am Freitag nach Rio fliegen, am Samstag bei Ruder- und Turnwettbewerben zuschauen und deutsche Olympioniken treffen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) plant indes keine Reise zum Sportevent nach Brasilien. Die Regierungschefin übermittelte aber aus der Ferne ihre Wünsche für erfolgreiche Wettkämpfe und interessante Begegnungen an die Athleten. Sie wünsche sich friedliche und faire olympische und paralympische Spiele, heißt es in einer Erklärung aus dem Kanzleramt.

Zuhause mitfiebern

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) wird nach Angaben einer Sprecherin nicht selbst nach Rio fliegen. Die aktuellen Herausforderungen erforderten derzeit zu seinem Bedauern seine Anwesenheit im Inland, sagte die Sprecherin. Er werde vor allem mit den deutschen Athleten mitfiebern. Als Vertreter soll der Parlamentarische Staatssekretär Ole Schröder (CDU) vom 15. bis 17. August nach Rio reisen.

Aus allen anderen Ministerien war zu erfahren, dass kein Vertreter der Hausleitung zu den Spielen fahren wird. Allerdings wird die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesarbeitsministerium, Gabriele Lösekrug-Möller (SPD), einen Monat später, vom 6. bis zum 16. September bei den Paralympics in Rio sein. Das Ministerium ist auch für die Behindertenpolitik zuständig.

Die Olympischen Sommerspiele finden in diesem Jahr zum ersten Mal in Südamerika statt. Mit dem traditionellen Entzünden der olympischen Flamme werden die Sportwettkämpfe am Freitag in Rio de Janeiro eröffnet.