Gütersloh (epd). Das freiwillige Engagement in Deutschland sei weiterhin stark, die Helfer hoch motiviert, erklärte die Bertelsmann Stiftung am Donnerstag in Gütersloh bei der Vorstellung der Untersuchung. Damit die Hilfe auch langfristig effektiv bleibe, empfehlen die Autoren eine bessere Verzahnung von bürgerschaftlicher und hauptamtlicher Hilfe sowie mehr Unterstützung von den Kommunen.
Die Hilfe sei hochgradig relevant, um Flüchtlingen ein soziales Ankommen zu ermöglichen, heißt es in der Studie. Dabei würden die freiwilligen Helfer oft Aufgaben übernehmen, die normalerweise der Staat leisten müsste. So kümmerten sie sich um Lebensmittel, Kleidung und Wohnraum. Zudem seien sie eine wichtige Brücke zwischen den Flüchtlingen und den Behörden. Die Helfer würden wichtige Lotsen-Funktionen übernehmen. So sorgten sie dafür, dass geflüchtete Menschen Angebote zur Integration überhaupt wahrnehmen könnten.
Positive Stimmung geschaffen
Für die Studie wurden zwischen Januar und März in 17 Kommunen 25 Interviews geführt, darunter in Münster, Dresden, Stuttgart und Berlin. Da es sich um qualitative Interview gehandelt habe, seien die Ergebnisse nicht repräsentativ, hieß es. Die Studie "Koordinationsmodelle und Herausforderungen ehrenamtlicher Flüchtlingshilfe in den Kommunen" wurde vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) an der Berliner Humboldt-Universität im Auftrag der Stiftung durchgeführt.
Gerade nach den Gewalttaten der vergangenen Wochen, an denen offenbar auch Flüchtlinge beteiligt waren, seien die engagierten Freiwilligen eine zentrale Stütze, erklärte die Leiterin des Bereiches "Zukunft der Zivilgesellschaft" bei der Bertelsmann Stiftung, Bettina Windau. Durch ihre Arbeit werde in den Kommunen eine positive Stimmung gegenüber Flüchtlingen geschaffen. Die Gruppen und Vereine stärkten den Zusammenhalt der Gesellschaft und setzten wichtige Signale gegen Fremdenfeindlichkeit.