Berlin (epd). Knapp die Hälfte aller Befragten (47 Prozent) gab an, dass sie im Alltag durch mangelnde Zeit gestresst sei, teilte der AOK-Bundesverband am Dienstag in Berlin unter Verwies auf seine Studie mit. Andere starke Belastungsfaktoren wie Geldmangel oder psychische Anstrengungen rangieren mit jeweils 28 Prozent weit dahinter, hieß es.
Jeder Fünfte nimmt Auszeiten von Familie
Die Zahlen der Umfrage, für die den Angaben nach 1.000 Mütter und Väter interviewt wurden, bestätigten frühere AOK-Familienstudien. Aktuell nennen 41 Prozent Sport als wichtigsten Stressausgleich. Ebenfalls 41 Prozent tanken Kraft, indem sie Hobbys wie Freunde treffen oder Lesen nachgehen. 18 Prozent hingegen setzen auf bewusste Auszeiten von der Familie, 12 Prozent versuchen, die Organisation des Familienalltags besser aufzuteilen. Jeder Zehnte macht Kurzurlaube. Entspannungstechniken wie Yoga und autogenes Training werden von fünf Prozent der Befragten als Strategie zur Stressbewältigung genannt.
"Viele Eltern nehmen sich trotz großer Zeitnot bewusst Zeit für ihre Erholung. Das gelingt offenbar besonders gut mit jeder Art von Sport", erläuterte Gesundheitswissenschaftler Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance. Die Umfrage zeige aber auch, dass Eltern mit kleinen Kindern heute erstaunlich viele Belastungen auf sich nähmen, um Berufstätigkeit und Kindererziehung zu vereinbaren.