Berlin (epd). "Gute Integrationspolitik ist auch Sicherheitspolitik", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Zwar wüssten die Ermittler noch nicht, wie sich der Attentäter von Würzburg radikalisiert habe. Unabhängig davon aber stehe fest, dass neben Polizei- und Justizarbeit eine "gute Integrationsarbeit" nötig sei, um Radikalisierung zu verhindern. Darüber hinaus ist nach den Worten de Maizières eine bessere Überwachung an den Grenzen wichtig, um die Einreise potenzieller Gewalttäter zu unterbinden.
Für ein Ein- und Ausreiseregister an den EU-Außengrenzen
Anders als bei illegalen Grenzübertritten finde bei legaler Migration, wie sie der EU-Türkei-Pakt vorsehe, eine Sicherheitsüberprüfung statt, betonte er. Der Minister sprach sich darüber hinaus für ein Ein- und Ausreiseregister an den EU-Außengrenzen aus. Daran werde auf EU-Ebene "mit Hochdruck" gearbeitet.
Am Montagabend hatte ein junger Flüchtling in einem Regionalzug bei Würzburg Fahrgäste mit einer Axt attackiert. Mehrere Menschen wurden verletzt, mindestens drei davon lebensgefährlich. Der Angreifer, der 2015 bei deutschen Behörden als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan um Asyl gebeten hatte, wurde von Sondereinsatzkräften erschossen. Ein Video, in dem sich der Attentäter zum "Islamischen Staat" bekannte, stufen die Behörden als authentisch ein. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.