New York (epd). Ein Sprecher der Vereinten Nationen sagte in der Nacht zum Freitag in New York, es gebe Berichte über mindestens einen Mord und mehrere Vergewaltigungen durch Soldaten der Regierungsarmee. In dem afrikanischen Land eskalierte vor einer Woche die Gewalt, seither wurden mehr als 300 Menschen getötet.
Mehrere Hilfsorganisationen begannen, Personal aus dem Südsudan zu evakuieren. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) teilte mit, sein größtes Lager in der Hauptstadt Juba sei niedergebrannt worden. Der Brand gefährde die Lebensmittelversorgung von Zehntausenden Flüchtlingen, sagte der stellvertretende Regionaldirektor, Vernon Archibald. Die UN riefen die Regierung auf, Ermittlungen wegen der Gewalt aufzunehmen.
Relative Ruhe am Donnerstag
Der Südsudan ist das jüngste Land Afrikas, das erst 2011 vom Sudan unabhängig wurde. Seit dem Unabhängigkeitstag, dem 9. Juli, liefern sich Anhänger von Präsident Salva Kiir wieder Gefechte mit Getreuen von Vizepräsident Riek Machar. Dabei schien im April ein fast zweijähriger Konflikt beigelegt.
Beide Seiten machen sich gegenseitig für die Eskalation verantwortlich. Etwa 33.000 Menschen haben Zuflucht beim UN-Lager in Juba gesucht. Eine relative Ruhe am Donnerstag ermöglichte es den Mitarbeitern, humanitäre Hilfe zu leisten.