Bonn (epd). Weltweit gehen 263 Millionen Kinder nicht zur Schule. Wie aus einem am Freitag in Bonn veröffentlichten Bericht der Unesco hervorgeht, verhindern oftmals bewaffnete Konflikte den Schulbesuch von Jungen und Mädchen. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Kinder im Grundschulalter, ein Viertel der Zwölf- bis 14-Jährigen sowie 18 Prozent der 15- bis 18-Jährigen, die keine Schule besuchen, leben in Konfliktgebieten.
Weltweit gehen der Studie zufolge 61 Millionen Kinder im Grundschulalter zwischen sechs und elf Jahren und 60 Millionen Kinder im unteren Sekundarbereich zwischen zwölf und 14 Jahren nicht zur Schule. Im oberen Sekundarbereich seien es sogar 142 Millionen Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren.
Mädchen öfter ausgeschlossen
Den höchsten Anteil an Kindern ohne Zugang zu Schulbildung verzeichnen die afrikanischen Länder südlich der Sahara. Dort können der Unesco zufolge mehr als ein Fünftel (21 Prozent) der sechs- bis elfjährigen Kinder und ein Drittel der zwölf- bis 14-jährigen Kinder keine Schule besuchen. Bei Jugendlichen von 15 bis 17 Jahren seien es sogar 60 Prozent. Die Hauptursachen seien Geschlechterungerechtigkeit, der Wohnort und Armut, hieß es.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche im oberen Sekundarbereich keine Schule besuchen, sei fünf Mal so hoch wie bei Kindern im Grundschulalter, erklärte die deutsche Unesco-Kommission. Grund dafür sei, dass in fast allen Ländern eine Schulpflicht für die Grundschule und die untere Sekundarstufe, aber nicht für die obere Sekundarstufe gelte. Zudem seien Jungen und Mädchen ab 15 Jahren in den meisten Ländern erwerbsfähig und häufig gezwungen, arbeiten zu gehen, erklärte die UN-Bildungsorganisation.
Mädchen sind dem Bericht zufolge weiterhin öfter vom Schulbesuch ausgeschlossen als Jungen: Während etwa in afrikanischen Ländern südlich der Sahara neun Millionen Mädchen nie eine Schule besuchen würden, gelte dies für sechs Millionen Jungen, hieß es. In Südostasien seien rund fünf Millionen Mädchen und zwei Millionen Jungen dauerhaft von Schulbildung ausgeschlossen.