Berlin (epd). "Die Anzahl rechtsextremistischer Kundgebungen erreichte 2015 einen bis dahin nicht gekannten Höchststand", berichtet der in Berlin erscheinende "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe) unter Berufung auf einen Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Es seien insgesamt 690 Veranstaltungen registriert worden und damit mehr als dreimal soviel wie 2014. Damals waren es 225 Demonstrationen.
"Pegida"- Demos nicht mitgezählt
Mehr als 80 Prozent der rechtsextremistischen Kundgebungen im vergangenen Jahr hätten sich demnach mit den Themen Asyl, Zuwanderung und Islamisierung befasst. Der Verfassungsschutz zähle die Demonstrationen von "Pegida" in Dresden nicht mit, da die Bewegung bislang nicht als rechtsextremistisch dominiert eingestuft wird, berichtete die Zeitung. Der Verfassungsschutz nenne allerdings Veranstaltungen anderer Gida-Gruppierungen, die er als rechtsextrem bewertet, wie "Thügida" (Thüringen), "Magida" (Magdeburg) und "MVGida" (Mecklenburg-Vorpommern).
Laut Bundesamt habe "die deutliche Mehrheit" rechtsextremistischer Kundgebungen in Ostdeutschland stattgefunden und nur jede vierte in den westlichen Bundesländern. Besonders viele Teilnehmer hätten Rechtsextremisten in Thüringen und Sachsen mobilisiert.