Regensburg (epd). Auch in der neuen kirchlichen Unterkunft blieben sie vorerst geschützt, sagte ein Sprecher des Bistums Regensburg dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. Die Behörden wollten zunächst nicht gegen die Flüchtlinge einschreiten.
Die zuständigen Ämter hätten einer zeitlich befristeten Duldung zugestimmt, sagte der Bistumssprecher. Ohne Überprüfung der Asylanträge werde keiner aus der Gruppe abgeschoben. Asylsozialarbeiter der Caritas kümmerten sich um ihre Fälle. Drei Menschen aus der Gruppe seien akut von Abschiebung bedroht.
Nach dem Umzug könnten sich alle anderen Flüchtlinge frei in der Stadt bewegen, betonte der Sprecher. Einige der Kinder gingen bereits wieder zur Schule. Mit der Stadt und dem Schulamt werde verhandelt, ob auch die anderen schulpflichtigen Jungen und Mädchen künftig unterrichtet werden sollen. In der neuen Unterkunft seien die Flüchtlinge in zwei großen Räumen untergebracht. Für die einzelnen Familien gebe es durch Stellwände nun abgetrennte Bereiche. Sie könnten dort kochen, die Zutaten für das Essen würden von der Kirche gestellt.
Hygienische Probleme befürchtet
Im Pfarrheim wurde den Angaben nach ein kleiner Arztraum eingerichtet. "Es gibt drei schwerstkranke Menschen unter den Flüchtlingen, die möglicherweise zudem in Arztpraxen und Kliniken behandelt werden müssen." Das Bistum hatte bei einem längeren Aufenthalt im Dom hygienische Probleme befürchtet.
Es handele sich aber weiterhin nicht um ein Kirchenasyl, unterstrich der Sprecher. Das Bistum hatte stets erklärt, humanitäre Hilfe zu leisten. Auf die politische Forderung der Flüchtlinge nach einem Bleiberecht habe die Kirche jedoch keinen Einfluss.
Die Gruppe hatte seit Dienstag im Dom ausgeharrt und am Wochenende einer Verlegung zugestimmt. Die Flüchtlinge, darunter viele Roma, stammen aus Albanien, Mazedonien, Serbien und aus dem Kosovo. Mit der Dombesetzung wollten sie ein Bleiberecht für sich durchsetzen. Auch demonstrieren sie weiter dagegen, dass ihre Heimatstaaten als sichere Herkunftsstaaten gelten. Wegen Diskriminierung und Verfolgung könnten sie dorthin jedoch nicht zurückkehren.