Berlin (epd). In Deutschland und weltweit müsse "eine umfassende Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft auf Basis der Menschenrechte eingeleitet werden", forderte Julia Duchrow vom Forum Menschenrechte am Dienstag in Berlin: "Die deutsche Politik tut bislang zu wenig."
Duchrow betonte die Rolle der Zivilgesellschaft, deren Stärkung sehr wichtig sei. Sie fügte hinzu, aus der sogenannten 2030-Agenda ergäben sich auch Verpflichtungen für die Politik in Deutschland. Dazu gehörten Änderungen in der Flüchtlingspolitik.
Verbände: Handlungsbedarf in Deutschland
Ansatzpunkte für Kurskorrekturen legten die Verbände mit einem Expertenbericht "Deutschland und die UN-Nachhaltigkeitsagenda - noch lange nicht nachhaltig" vor. Die 40 Experten sehen auch in Deutschland großen Handlungsbedarf und beschreiben Schwächen und Reformmöglichkeiten.
Die 2030-Agenda war im September 2015 von 193 Staaten in New York auf dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel beschlossen worden. Darin festgelegt sind 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die bis 2030 erreicht werden sollen. Dabei geht es unter anderem um die Beseitigung von Armut und sozialer Ungleichheit sowie um Verbesserungen von Umwelt und Menschenrechten.
Die drei Entwicklungshilfeorganisationen Forum Menschenrechte, Verband Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (Venro) sowie das Forum Umwelt und Entwicklung wollen künftig regelmäßig über den Stand der Umsetzung berichten.