Brandanschlag in Tröglitz könnte zu Akten gelegt werden
Mehr als ein Jahr nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im sachsen-anhaltischen Tröglitz muss nun die Staatsanwaltschaft über das weitere Verfahren entscheiden.

Halle (epd). "Die Akten der polizeilichen Ermittlungen liegen jetzt vor und sind sehr umfangreich", sagte Oberstaatsanwalt Klaus Wiechmann am Montag in Halle. Es müsse nun erst einmal geprüft werden.

Tatverdacht nicht bestätigt

Die Staatsanwaltschaft will noch im Sommer eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen, wie Wiechmann sagte. Über den Ausgang des Verfahrens wollte er aber nicht spekulieren. Wenn es keine Anklageerhebung gebe, könnte das Verfahren allerdings eingestellt werden. Möglich sei aber auch, weitere Ermittlungen zu veranlassen. Im vergangenen Jahr war ein Beschuldigter in Untersuchungshaft genommen worden, aber kurze Zeit später wieder auf freien Fuß gesetzt worden, weil sich der dringende Tatverdacht nicht bestätigt hatte.

In der Nacht zum 4. April 2015 war ein Brandanschlag auf ein für 40 Asylbewerber vorgesehenes Mehrfamilienhaus in Tröglitz bei Zeitz verübt worden. Der Dachstuhl brannte vollständig aus. Tröglitz war bereits zuvor bundesweit in die Schlagzeilen geraten, weil der ehrenamtliche Ortsbürgermeister Markus Nierth (parteilos) im Streit um die Unterbringung von Asylbewerbern von Rechtsextremen angefeindet wurde. Er legte daraufhin sein Amt nieder.