Frankfurt a.M. (epd). In Südafrika soll dabei das Unterrichtsangebot für Mandarin in fünf Jahren auf 500 Schulen ausgeweitet werden, wie das Frankfurter Magazins "welt-sichten" (Juliausgabe) berichtet. Seit Januar steht Mandarin als Wahlfach im staatlichen Bildungsplan.
Einige Volksgruppen in Südafrika haben beim Chinesisch-Lernen offenbar klare Vorteile: Wie Chinesisch sind auch Sprachen wie Xhosa oder Zulu Tonsprachen, in denen Tonlage und -verlauf über die Bedeutung von Wörtern entscheiden.
Lehrer fliegen nach Südafrika
Opposition und Pädagogen kritisieren dennoch die Einführung des Wahlfachs scharf. Die Regierung solle zuerst einmal die Bildungskrise lösen, die afrikanischen Sprachen und das Englische stärken, heißt es. Die Lehrergewerkschaft SADTU hat der Regierung zudem vorgeworfen, sich chinesischem Imperialismus zu beugen. Um den Unterricht zu stemmen, lässt China laut "welt-sichten" auch regelmäßig Lehrer nach Südafrika fliegen, deren Gehälter übernommen werden.
China ist Südafrikas stärkster Handelspartner. Auch in anderen afrikanischen Ländern, denen die Volksrepublik zum wichtigen Wirtschaftspartner, Kreditgeber oder Anbieter umfangreicher Infrastrukturprojekte wurde, wird zunehmend Chinesisch-Unterricht angeboten. In Simbabwe soll sogar die Einführung als Pflichtfach geplant sein.