Stuttgart (epd). "Wir können als Kirche die Leute nicht zu alten Kommunikationsformen zwingen, wenn sie bereits neue Formen verwenden", sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Heimsheim bei Pforzheim. Seine Whatsapp-Nummer steht auf der von ihm reservierten Internetseite www.whatsappseelsorge.de. Wer Rat zu Leben und Glauben braucht, könne sich über diesen Kanal an den Gemeindepfarrer wenden.
Nicht anonym
Das Angebot ist nur regional für seine Heimsheimer Gemeinde gedacht, als Ergänzung zu Telefon und E-Mail. Entsprechend hat Tsalos es im örtlichen Mitteilungsblatt bekanntgemacht und bekommt seitdem durchschnittlich pro Tag eine Nachricht. "Oft geht es um Absprachen, etwa zum Kirchenkaffee oder zu unserem Schaukasten. Aber jede zehnte Nachricht schneidet auch seelsorgerliche Fragen an", beobachtet er. Allerdings sei die Kontaktaufnahme nicht vollständig anonym. Durch Whatsapp erfährt Tsalos auf jeden Fall die Handynummer, über die sich ein Nutzer an ihn wendet. Er verspricht deshalb auf seiner Internetseite, am Ende eines Chats alle Daten zu löschen.
Dass Whatsapp seit 2014 zu Facebook gehört, das die Daten seiner Nutzer kommerziell zu nutzen versucht, bereitet dem Pfarrer weniger Bauchschmerzen. Denn Whatsapp bietet seit vergangenem Jahr eine Verschlüsselung des Nachrichtenaustausches an, so dass nach eigenen Angaben auch die Mitarbeiter des Dienstes nicht mitlesen können. Solange ein Nutzer sein Handy mit dem offenen Chat nicht herumliegen lässt, sei hier die Vertraulichkeit gewährleistet, meint der Theologe.