Oldenburg, Delmenhorst (epd). Im Klinikum Delmenhorst sei nach Exhumierungen von ehemaligen Patienten in 27 Fällen der Medikamentenwirkstoff Ajmalin nachgewiesen worden, sagte der Leiter der Soko "Kardio", Arne Schmidt, am Mittwoch in Oldenburg. In sieben weiteren Fällen stehe das Ergebnis noch aus. Außerdem würden im Klinikum Oldenburg neun weitere Todesfälle untersucht. Es gebe Indizien, dass Niels H. dort Patienten mit Kalium vergiftet habe, um sie später reanimieren zu können.
Schwere Vorwürfe
Der Oldenburger Polizeipräsident Johann Kühme erhob schwere Vorwürfe gegen die Verantwortlichen in beiden Kliniken. Wären sie rechtzeitig vorhandenen Hinweisen nachgegangen, hätten die Morde in Delmenhorst verhindert werden können, sagte Kühme. Gegen drei Verantwortliche der Oldenburger Klinikleitung und fünf des Delmenhorster Krankenhauses ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Totschlags durch Unterlassung.