Bonn (epd). Die Bonner Mordkommission nahm einen 21-jährigen Deutschen fest, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Bonn mit. Bei dem Beschuldigten soll es sich um den Verdächtigen handeln, der nach Zeugenaussagen am Tattag mit einer weißen Hose und einem weißen Pullover bekleidet gewesen sein soll. Niklas P. war in der Nacht zum 7. Mai zusammengeschlagen worden und erlag eine Woche später seinen Verletzungen.
Mutmaßlicher Mittäter verweigert Aussage
Der 21-jährige Festgenommene, der bislang jegliche Angaben verweigere, werde als einer der "Haupttäter" eingestuft, hieß es. Bereits Mitte Mai war ein 20-Jähriger mit Migrationshintergrund festgenommen worden, der in Untersuchungshaft sitzt. Wegen des derzeit laufenden gerichtlichen Haftprüfungsverfahrens werden zu diesem Verdächtigen keine weiteren Details bekanntgegeben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ein dritter Verdächtiger wird noch gesucht.
Die Gewalttat an dem 17-jährigen Niklas Anfang Mai hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Rechtsextreme veranstalteten schon einen Tag nach Niklas' Tod eine Kundgebung am Tatort, weil Zeugen angegeben hatten, es habe sich bei den Tätern möglicherweise um junge Männer mit Migrationshintergrund gehandelt. Hunderte Bonner eines Friedensbündnisses stellten sich gegen die rechte Demonstration.