München (epd). Dazu kommt das Vermögen von drei Stiftungen, die nun zusammen über rund 1,9 Milliarden Euro verfügen, wie das katholische Erzbistum am Montag mitteilte. Zusätzlich wird das Vermögen des Erzbischöflichen Stuhls von rund 56 Millionen Euro und der Pensionskasse für Priester von rund 237 Millionen Euro ausgewiesen.
Unabhängige Kontrolle
Für die Stiftungen sei über die Stiftungsräte eine externe und unabhängige Kontrolle durch Wirtschafts- und Finanzexperten gesichert, teilte das Erzbistum mit, an dessen Spitze der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, steht. Damit sei das Vermögen der Stiftungen "einem direkten Zugriff der Erzdiözese entzogen". Auch die Aufsichtsstrukturen für den gesamten Finanzbereich der Erzdiözese seien neu gestaltet worden mit dem Ziel der "Beseitigung etwaiger Interessenkonflikten" und der Verankerung von unabhängigem Expertenwissen.
Nach dem Skandal um die ausufernden Baukosten der Residenz des damaligen Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst in Limburg haben zahlreiche der 26 katholischen Bistümer ihre Vermögen offengelegt. Darunter gehört das Münchner Erzbistum zu den reichsten. Es hat nun erstmals einen Jahresabschluss nach den Vorgaben des Handelsgesetzbuches präsentiert.
Immobilienvermögen und Anlagen
Das Bistums-Vermögen von rund 3,3 Milliarden Euro umfasst laut Erzbistum Sachanlagen wie Immobilien in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro und Finanzanlagen in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro. Dazu kämen liquide Mittel von 440 Millionen Euro.
Eingenommen hat das Erzbistum nach eigenen Angaben im Jahr 2015 rund 782 Millionen Euro, davon kamen rund 570 Millionen Euro aus der Kirchensteuererträge und rund 113 Millionen Euro aus öffentlichen Zuschüsse. Die Ausgaben beliefen auf rund 662 Millionen Euro. Der größte Posten ist das Personal mit rund 275 Millionen Euro. Für soziale Arbeit, Bildungsangebote und die Sanierung von Kirchen und Pfarrhäusern veranschlagte das Erzbistum rund 270 Millionen Euro.