Jugendschützer warnen vor Kauf psychoaktiver Stoffe im Internet
Kinder und Jugendliche müssen nach Ansicht von Experten stärker vor dem Vertrieb neuer psychoaktiver Stoffe, sogenannter Legal Highs, via Internet geschützt werden.

Berlin (epd). "Der Konsum der Stoffe birgt hohe Gesundheitsrisiken und kann sogar zum Tod führen", sagte die rheinland-pfälzische Jugendstaatssekretärin, Christiane Rohleder (Grüne), am Montag in Berlin. Dort wurde der 20. Jahresbericht von "jugendschutz.net" vorgestellt. Die Organisation ist an die Kommission für Jugendmedienschutz angebunden und kontrolliert das Internet regelmäßig auf Jugendschutzverstöße.

Gesundheitsgefahren verschwiegen

Rohleder sagte, Legal Highs, die eher als Badesalze oder Kräutermischungen bekannt sind, würden im Internet als Alternativen zu verbotenen Substanzen wie Ecstasy verkauft. Die Online-Shops seien über Suchmaschinen leicht zu finden und die Webseiten sehr auf junge Nutzer zugeschnitten. Bei positiven Online-Bewertungen würden sogar Preisnachlässe gewährt, sagte Rohleder. Gesundheitsgefahren wie Herzrasen, Panikattacken bis hin zum Herzstillstand würden verschwiegen.

Im vergangenen Jahr hat "jugendschutz.net" mehr als 30.000 Webseiten, Smartphone-Apps und Beiträge in sozialen Netzwerken auf Jugendschutzverstöße geprüft und über 6.000 Verstöße festgestellt. Die häufigsten Verstöße bezogen sich den Angaben zufolge auf Pornografie (26 Prozent) sowie Darstellungen der sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendgefährdungen (jeweils 19 Prozent). Etwa 15 Prozent der Verstöße entfielen auf politischen Extremismus.