Köln (epd). In der Umfrage "Deutschlandtrend" für das ARD-Morgenmagazin befürwortete die große Mehrheit der Deutschen (86 Prozent) die angestrebte Einführung des Prinzips "Nein heißt Nein", wie der WDR am Freitag in Köln mitteilte. Danach ist künftig ein sexueller Übergriff als Vergewaltigung strafbar, wenn das Opfer seine Ablehnung deutlich gemacht hat. Bisher wird eine Tat nur als Vergewaltigung bestraft, wenn der Täter Gewalt angewendet oder das Opfer sich gewehrt hat.
Reform vor Sommerpause im Bundestag
Nur zehn Prozent der Befragten fänden die bisherige Gesetzeslage ausreichend, hieß es weiter. Bei den Frauen begrüßten 90 Prozent eine Änderung. Bei den befragten Männern waren es 82 Prozent. Für die Umfrage durch Infratest dimap wurden vom 13. bis 15. Juni 1.000 Menschen befragt.
Union und SPD hatten sich über die Reform des Sexualstrafrechts verständigt. Danach soll außerdem Grabschen künftig als sexuelle Belästigung geahndet werden. Rechtspolitiker beider Koalitionsfraktionen im Bundestag erklärten am Donnerstag in Berlin, man hoffe, die Reform noch vor der Sommerpause im Bundestag beschließen zu können. Über letzte Einzelheiten wollen die Koalitionspartner in der kommenden Woche reden.