Köln (epd). Schätzungsweise die Hälfte der 60 Millionen Flüchtlinge und Vertriebenen weltweit seien Kinder und Jugendliche, erklärte Unicef-Geschäftsführer Christian Schneider am Donnerstag in Köln. Sie erlebten vielfach "Schreckliches, das sie nicht einfach abschütteln können".
Mit der Kampagne "Letzte Chance für eine Kindheit" setzt sich Unicef deshalb für einen besseren Schutz sowie Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder in Krisenregionen ein. 75 Millionen Kinder weltweit könnten aufgrund von Kriegen oder Katastrophen nicht zur Schule oder in den Kindergarten gehen, hieß es. In Syrien etwa sei jede vierte Schule beschädigt oder zerstört.
Standards für Kinderschutz in Unterkünften
Von der Bundesregierung fordert das Hilfswerk in einem Appell, sich auf internationaler Ebene dafür starkzumachen, dass jedes Kind zur Schule gehen kann und Schulen keine militärischen Angriffsziele sein dürfen. Auch für Flüchtlingskinder in Deutschland müsse es Mindeststandards für den Kinderschutz in Unterkünften sowie die Möglichkeit zum Besuch von Kindergarten oder Schule geben.
Unicef-Gruppen wollen in den kommenden Tagen in rund 100 Städten bundesweit mit Infoständen, Luftballonaktionen, Ausstellungen, Festen, Konzerten und Benefizveranstaltungen auf die Kampagne und den Appell aufmerksam machen. Prominente Unterstützer sind Fußball-Nationalspieler Mats Hummels und Musiker Udo Lindenberg.