Hannover (epd). Die "Special Olympics" für Menschen mit geistiger Behinderung in Hannover haben nach Ansicht der Veranstalter das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen weiter vorangebracht. Die bundesweiten Wettspiele seien vom Gemeinschaftserlebnis, von sportlichen Leistungen, Fairness und Freude geprägt gewesen. "Wir haben mit Sicherheit viele Vorurteile abgebaut", sagte der Erste Vizepräsident von Special Olympics Deutschland, Bernhard Conrads, zum Abschluss der fünftägigen Wettkämpfe am Freitag.
5.600 Medaillen vergeben
Athletensprecher Mark Solomeyer sprach von einer "Aufbruchstimmung in eine andere Zeit". Bei den "Special Olympics" unter dem Motto "Gemeinsam stark!" maßen sich rund 4.800 Sportlerinnen und Sportler in 18 Disziplinen. Insgesamt kamen etwa 14.000 Teilnehmer in die niedersächsische Landeshauptstadt, darunter auch Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, freiwillige Helfer und Familienangehörige. 5.600 Medaillen und mehr als 10.000 Platzierungs- und Teilnehmerschleifen wurden vergeben. 25.000 Besucher feuerten in 20 Sportstätten die Athleten an.
Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) sagte, die kurzen Wege zwischen den Sportstätten hätten zum Erfolg beigetragen. Bei den Spielen mitten in der Stadt hätten auch immer wieder Passanten spontan die Sportler angefeuert, etwa bei Kanuwettkämpfen auf dem Maschsee und dem Beachvolleyball am zentralen Kröpcke-Platz. "Hannover hat sich für große Sportereignisse bewährt, aber auch für die Inklusion."
Insgesamt 805 Sportler starteten beim "Unified Sport" in gemischten Teams aus Athleten mit und ohne Behinderung. Erstmals bei den Spielen arbeiteten in einem "Tandem-Projekt" Helfer mit und ohne Behinderungen zusammen. Außerdem berichtete eine inklusive Redaktion von den Spielen.
Ermutigung zum Sport
Die Begeisterung werde nachwirken und weitere Menschen mit Behinderung zum Sport ermutigen, sagte Vizepräsident Conrads. Der Sportler Herbert Krüger fügte an, im Alltag müsse noch mehr getan werden. Er hoffe, dass Sportler mit einer Behinderung noch häufiger die Chance bekämen, sich in regulären Sportvereinen zu bewähren, sagte der Gewinner einer Bronzemedaille in der 400-Meter-Staffel. Der Leichtathlet und Schwimmer aus Braunschweig gehörte neben Sportlerin Laura Hardy zu den "Gesichtern der Spiele", die gemeinsam mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker für die "Special Olympics" warben.