Genf (epd). Damit bezog sich Fawzi auf die Streichung Saudi-Arabiens von der "Liste der Schande", in der die UN jedes Jahr Staaten und andere Akteure aufführen, die Verbrechen an Kindern begehen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die von Saudi-Arabien geleitete Militärkoalition im Jemen "vorübergehend" von der Liste entfernt.
"Das war eine der schmerzhaftesten und schwierigsten Entscheidungen, die ich treffen musste", sagte Ban. Er warf dem arabischen Königreich vor, ihn unter finanziellen Druck gesetzt zu haben. Dieses Vorgehen sei "inakzeptabel", betonte Ban in einer außergewöhnlich offenen Weise. Diplomaten sprachen von "Erpressung" durch Riad.
Mit Stopp der Zahlungen gedroht
Die "Liste der Schande” gehört zu einem Bericht über Kinder in bewaffneten Konflikten, die der UN-Generalsekretär jedes Jahr veröffentlicht. Auf dieser schwarzen Liste werden Kriegsparteien geführt, die Kinder als Soldaten einsetzen, missbrauchen, verstümmeln und töten und andere Verbrechen an Kindern verüben. Ban hatte die Militärkoalition Saudi-Arabiens, die 2015 in den Bürgerkrieg in Jemen eingegriffen hatte, auf die Liste für 2015 gesetzt.
Die Anschuldigung: Die Koalition töte und verstümmele Kinder und greife zivile Einrichtungen wie Hospitäler an. Als Reaktion auf das Anprangern drohten Saudi-Arabien und andere Länder laut diplomatischen Kreisen dem Generalsekretär mit einem Stopp der Zahlungen für humanitäre Arbeit. Ban strich daraufhin die Saudi-Koalition von seiner schwarzen Liste. Er müsse das Wohl von Millionen Kindern im Auge behalten und sei auf das Geld angewiesen, sagte er.
Nun sollen die Anschuldigungen gegen die von Saudi-Arabien geführte Koalition noch einmal geprüft werden. Saudi-Arabien wies die Vorwürfe zurück. Im Internet stand am Freitag noch der UN-Bericht vom April 2016 mit Saudi-Arabiens Koalition auf der "Liste der Schande".