Sieg Kuczynskis bei Präsidentenwahl in Peru scheint klar
Bei der Präsidentenwahl in Peru scheint ein Sieg von Pedro Pablo Kuczynski sicher: Nach Auszählung von 99,5 Prozent der Stimmen lag der Ökonom am Mittwochabend (Ortszeit) mit 50,12 Prozent vor seiner Konkurrentin Keiko Fujimori mit 49,88 Prozent.

Lima, Quito (epd). Das offizielle Endergebnis lag noch nicht vor. Experten gingen aber übereinstimmend davon aus, dass der Vorsprung nicht mehr einzuholen war. Der ehemalige Weltbanker setzte sich demnach mit rund 40.000 Stimmen mehr gegen die Tochter des autoritären Ex-Präsidenten Alberto Fujimori durch.

Der 77-jährige Kuczynski, der in Peru kurz PPK genannt wird, äußerte sich am späten Abend noch nicht. Fujimori vermied eine Stellungnahme ebenfalls. Das Ergebnis fiel so knapp aus, dass vier Tage ausgezählt wurde und die Stimmen aus den abgelegenen Regionen Perus und aus dem Ausland entscheidend waren.

Amtsantritt am 28. Juli

Der ehemalige Wirtschaftsminister führte seit der Veröffentlichung der ersten Ergebnisse am Sonntag mit knappem Vorsprung. Konkurrentin Fujimori hatte den ersten Wahlgang mit 40 Prozent der Stimmen noch deutlich gewonnen und war als Favoritin in die Stichwahl gegangen. Kuczynski hatte im April 21 Prozent der Stimmen erreicht. Im Wahlkampfendspurt holte er stark auf und profitierte dabei von der Anti-Fujimori-Bewegung, die mit der Rechtspopulistin eine Rückkehr zur Law-and-order-Politik ihres Vaters (1990-2000) befürchtete.

Der neue Präsident tritt sein Amt am 28. Juli an. Im Kongress muss er sich mit Fujimoris Partei "Fuerza Popular" (Volkskraft) arrangieren. Sie stellt mit 73 von 130 Sitzen die absolute Mehrheit. Kuczynskis Partei "Peruanos por el Kambio" (Peruaner für den Wandel) kommt auf 18 Mandate.