Brand in Flüchtlingsheim: Zwei Bewohner unter dringendem Tatverdacht
Nach dem Großbrand in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft mit 30 Verletzten stehen nach Angaben der Polizei zwei Asylbewerber unter dem dringenden Tatverdacht der schweren Brandstiftung.

Düsseldorf (epd). Die beiden 26-jährigen Männer sollten in Kürze dem Haftrichter vorgeführt werden, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf. Die Polizei richtete eine 34-köpfige Ermittlungskommission ein. Eine fremdenfeindliche Straftat oder eine Brandstiftung von außen wurde ausgeschlossen.

Nach dem Feuer vom Dienstag hatte die Polizei insgesamt sechs Bewohner der Unterkunft in Gewahrsam genommen. Die Vernehmungen dauerten am Mittwoch noch an. Bei dem Brand erlitten 28 Flüchtlinge, ein Feuerwehrmann sowie ein Rot-Kreuz-Helfer Rauchvergiftungen und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Niemand wurde schwer verletzt. Am Mittwoch befanden sich laut Feuerwehr alle Verletzten auf dem Weg der Besserung.

130 Menschen in brennender Halle

Die Feuerwehr schätzte die Schadenshöhe auf etwa zehn Millionen Euro, wie ein Sprecher dem epd sagte. Die ehemalige Messehalle 18 neben der Esprit-Arena sei völlig zerstört und werde abgerissen. Der Großeinsatz der Feuerwehr ging am Mittwochvormittag nach mehr als 20 Stunden zu Ende. Beteiligt waren mehr als 120 Einsatzkräfte und Helfer vor Ort.

Zum Zeitpunkt des Brandes hielten sich etwa 130 Menschen in der 6.000 Quadratmeter großen Halle auf. Die Bewohner wurden in zwei andere Unterkünfte gebracht. Bei dem Brand wurden auch viele persönliche Gegenstände von Flüchtlingen zerstört, wie die Feuerwehr mitteilte.

Spezialisten der Kriminalpolizei nahmen die Ermittlungen zur Brandursache auf. Die Staatsanwalt gab laut Polizei zudem ein Gutachten eines Sachverständigen in Auftrag. Den Angaben zufolge wurde bereits am 21. Mai in der Unterkunft ein Feuer gelegt, bei dem nur ein geringer Schaden entstand. Ein Täter sei damals aber nicht ermittelt worden.