Essen (epd). Gegen den 17-Jährigen aus Gelsenkirchen wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat und anderer Straftaten ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft Essen am Mittwoch mitteilte. Der Jugendliche sei am Dienstag auf einen Haftbefehl hin in seinem Elternhaus festgenommen worden.
Mitglied von Chatgruppe
Der 17-Jährige war den Angaben zufolge Mitglied einer Chatgruppe, in der sich junge Männer unter anderem über radikalislamische Inhalte austauschten. Auch die bereits inhaftierten drei Tatverdächtigen des Anschlags auf den Essener Sikh-Tempel vom 16. April gehörten der Chatgruppe an. Dem nun Festgenommenen wird vorgeworfen, zusammen mit den Tatverdächtigen an der Sprengung einer selbst gebauten Bombe Anfang des Jahres teilgenommen und den geplanten Anschlag verherrlicht zu haben, wie die Staatsanwaltschaft erklärte.
Bei seiner Festnahme wurden nach Angaben der Ermittler auch Datenträger sichergestellt, die demnächst ausgewertet werden sollen. Wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr wurde der Jugendliche in Untersuchungshaft genommen. Er musste sich laut Staatsanwaltschaft erst vor wenigen Wochen vor dem Jugendrichter verantworten. Dabei ging es um die Verbreitung von gewaltverherrlichender IS-Propaganda während einer Jugendfreizeit.
Bei dem Bombenanschlag auf den Sikh-Tempel waren drei Männer verletzt worden, einer von ihnen schwer. Die drei Tatverdächtigen, zwei 16-Jährige und ein 17-Jähriger, sitzen in Untersuchungshaft.