München (epd). Das geht aus einer Prognose des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vom Jahresende 2015 vor, die der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochsausgabe) vorliegt. Die erwarteten Flüchtlinge seien Familienangehörige von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus Syrien, heißt es in dem Bericht. Für jeden anerkannten syrischen Flüchtling sei mit einem Angehörigen - Ehegatten, Kinder oder Eltern - zu rechnen.
Zusätzliche Belastungen
Laut Bundesamt seien 2015 etwa 428.000 Syrer nach Deutschland gekommen, schreibt die Zeitung. Seit Anfang des Jahres seien 72.000 syrische Flüchtlinge eingereist. Entsprechend sei mit etwa 500.000 weiteren Flüchtlingen zu rechen. Die neuen Regelungen, die mit dem Asylpakets II in Kraft getreten sind - subsidiärer Schutz und Aussetzung des Familiennachzugs für zwei Jahre - schlügen sich erst geringfügig in der Zukunft nieder, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".
Mit der vorliegenden Prognose widersprächen die BAMF-Experten Vorhersagen der vergangenen Monate, die eine Verdreifachung oder Vervierfachung der Flüchtlingszahlen durch den Familiennachzug prognostiziert hätten, heißt es in dem Bericht. Dennoch kämen auf die Sozialkassen zusätzliche Belastungen zu, die aber durch die zeitliche Verzögerung nur schrittweise eintreten würden.