Polizei ermittelt nach Großfeuer in Düsseldorfer Flüchtlingsheim
Nach dem Großbrand in einer Düsseldorfer Flüchtlingsunterkunft mit 30 Verletzten ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung.

Düsseldorf (epd). Sechs tatverdächtige Asylbewerber wurden zur Vernehmung in das Polizeipräsidium gebracht, wie die Polizei Düsseldorf am Dienstag mitteilte. Hinweise auf eine fremdenfeindliche Straftat oder auf eine Brandstiftung von außen gebe es bislang nicht.

Die ehemalige Messehalle 18 neben der Esprit-Arena wurde nach Angaben der Feuerwehr völlig zerstört. Zum Zeitpunkt des Brandes hielten sich etwa 130 Menschen in der 6.000 Quadratmeter großen Halle auf. Bei dem Brand erlitten den Angaben zufolge 28 Flüchtlinge und zwei Feuerwehrmänner Rauchvergiftungen und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Niemand wurde schwer verletzt.

Große Rauchsäulen über der Stadt

Spezialisten der Kriminalpolizei hätten die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, erklärte die Polizei. Die Staatsanwalt habe zudem ein Gutachten eines Sachverständigen in Auftrag gegeben. Den Angaben zufolge wurde bereits am 21. Mai in der Unterkunft ein Feuer gelegt, das nur einen geringen Schaden verursachte. Ein Täter sei nicht ermittelt worden.

Die Asylbewerber, die in der ehemaligen Messehalle untergebracht waren, wurden mit Unterstützung des Landes NRW und der Bezirksregierung Düsseldorf in andere Unterkünfte gebracht. Es handele sich ausschließlich um allein reisende Männer, teilte die Stadt mit.

Der Messebetrieb und der Flugbetrieb des nahe gelegenen Düsseldorfer Flughafens wurden durch den Großbrand nach Angaben von Messe und Düsseldorf Airport nicht behindert, obwohl zeitweise eine große Rauchsäule über dem Norden der Stadt zu sehen war und Anwohner ihre Fenster und Türen geschlossen halten sollten. Derzeit findet in der Nähe der abgebrannten Flüchtlingsunterkunft die weltgrößte Druckmesse drupa statt.