Gauck wirbt für psychologische Betreuung von Flüchtlingen
Bundespräsident Joachim Gauck hat die Bedeutung psychologischer Betreuung für Kriegsflüchtlinge hervorgehoben.

Berlin (epd). Bei einem Besuch im "Zentrum Überleben" in Berlin sagte Gauck am Donnerstag, nicht jeder Beamte wisse, was tiefe Schmerzen bedeuten. Menschen mit traumatischen Erfahrungen bräuchten daher eine professionelle Fürsorge.

Neben der Betreuung von traumatisierten Flüchtlingen, die Folter und Kriegsgewalt ausgesetzt waren, bietet das Zentrum auch Integrations- und Qualifizierungskurse an. Gauck besuchte eine Klasse von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund und befragte sie zu ihrer Ausbildung zum Pflegeassistenten. "Kriegen die Omis in den Altenheimen keinen Schreck, wenn Sie mit einem Kopftuch ankommen?" wollte der Bundespräsident von einem der Mädchen wissen und wurde darüber aufgeklärt, dass dies inzwischen Normalität sei.

Gauck lobte das Konzept der Einrichtung: Nach der ersten psychologischen Hilfe kümmerten sich die Verantwortlichen auch darum, dass den geschädigten Menschen die Integration in einem fremden Land gelinge. Der Bundespräsident appellierte an andere Einrichtungen, das Modell aus akuter psychologischer Versorgung und anschließenden Integrationsmaßnahmen zu übernehmen.