Wiesbaden (epd). 2015 waren Krankheit, Sucht oder Unfallfolgen für jeden siebten Klienten einer Beratungsstelle Grund für seine akuten Finanzprobleme, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Aus dem vorläufigen Ergebnis der Überschuldungsstatistik 2015 geht hervor, dass bei Arbeitslosen besonders häufig gesundheitliche Gründe für die Überschuldung auftreten (16,6 Prozent der Fälle).
Erwerbstätige hatten höhere Schulden
Wie hoch der Anteil der Arbeitslosen ist, die aufgrund einer Erkrankung ihre Arbeitsstelle verloren haben, lasse sich anhand der Daten jedoch nicht sagen, betonten die Statistiker. Für erwerbstätige Personen waren hingegen nur in 7,6 Prozent der Fälle Krankheiten die Hauptschuldenursache.
Gesundheitsbedingt Überschuldete hatten Zahlungsverpflichtungen von im Schnitt 25.181 Euro zu begleichen. Erwerbstätige hatten dabei deutlich höhere Schulden (32.089 Euro) als Erwerbslose (23.389 Euro). Insgesamt waren die Finanzbelastungen für Überschuldete mit gesundheitlichen Problemen 26-mal so hoch wie ihr monatliches Einkommen, bei Personen mit einem Job lag dieser Faktor bei 24, bei Arbeitslosen war er mit 27 überdurchschnittlich hoch.