Mit der Nennung des Termins bekräftigte Innenminister Joseph Nkaisserry die Absicht seiner Regierung, das größte Flüchtlingslager der Welt allen Protesten zum Trotz zu schließen. Die mehr als 300.000 somalischen Flüchtlinge in Dadaab würden in Kooperation mit UN und somalischer Regierung umgesiedelt, erklärte er am Mittwoch im britischen Rundfunksender BBC. Als Grund nannte Nkaisserry Sicherheitsbedenken. Von Dadaab aus hätten Mitglieder der islamistischen Al-Shabaab-Miliz Terroranschläge auf kenianische Ziele geplant.
Kritik zurückgewiesen
Kritik von Hilfsorganisationen und Menschenrechtlern wies der Minister zurück. Die Umsiedlung werde nach humanitären Prinzipien ablaufen. Dafür stelle die Regierung knapp neun Millionen Euro bereit. Kritiker werfen der Regierung von Präsident Uhuru Kenyatta vor, auf Kosten somalischer Flüchtlinge Stimmung für sich zu machen. In Kenia wird im kommenden Jahr gewählt.
Frühere Ankündigungen, Dadaab zu räumen, waren nach Einsprüchen mehrerer ausländischer Regierungen nicht umgesetzt worden. Einzelne Freiwillige sind inzwischen nach Somalia zurückgekehrt. Das Flüchtlingslager Dadaab wurde 1991 eröffnet. Viele der dort lebenden Somalis sind in Dadaab geboren und kennen keine andere Heimat. Von den Strukturen her erinnert Dadaab eher an eine Stadt als an ein Lager.